Möchtest du Selbstliebe aktiv leben, musst du dich kennen lernen. Dabei ist vor allem auch dein Körper wichtig. Damit meine ich nicht die Anatomie, wobei es sicher auch nicht verkehrt ist, wenn du dich damit auskennst. Ich meine vielmehr, wie er sich wann und wo anfühlt. Dein Körper ist eine Art Funkturm und ein Werkzeug, durch das du deine Realität mit erschaffst.
Dein Körper als Funkturm – der Empfänger
Als Teil des Ganzen, der sich inkarniert hat, bist du eine große verdichtete Energie- und Bewusstseinskugel, deren Mitte so langsam schwingt, dass sie dir wie Materie und undurchdringbar erscheint. Dies ist dein Körper.
Als Energie- und Bewusstseinskugel nimmst du die Schwingungen deiner Umgebung, deiner Seele, deiner geistigen Freunde und Begleiter auf. Dein Körper wandelt sie in Signale, die du verstehen kannst. Vielleicht hörst du Stimmen. Vielleicht siehst du Bilder oder du riechst etwas. Vielleicht fühlst du etwas oder du weißt einfach.
Jede Sekunde nimmst du Millionen von Informationseinheiten auf. Dies geschieht vor allem unbewusst und das ist gut so. Kein Mensch kann so viele Informationen bewusst verarbeiten. Was in dein Bewusstsein tritt, hängt von deiner Aufmerksamkeit ab.
In aller Regel sind wir mit den Erfordernissen des Alltags beschäftigt. Oft erst, wenn wir nicht mehr funktionieren, weil wir erschöpft oder sogar krank geworden sind oder weil wir von Problemen im Außen überhäuft werden, fangen wir vielleicht (und hoffentlich) an, in uns hinein zu hören, schauen, fühlen. Doch egal, warum du es tust, wichtig ist, dass du es tust.
Beginne damit, dass du erkennst, wie du am besten wahrnimmst. Wie bereitet dein Körper die Informationen für dich auf. Bist du der visuelle oder der auditive Typ? Oder empfängst du Informationen durch dein Gefühl? Oft nehmen wir diese speziellen Informationen auf mehrere Weisen wahr. Wir sind nicht rein visuell oder fühlend. Das erleichtert die Interpretation. Wie auch immer du Informationen erhältst und so Kontakt zu deiner Seele aufnehmen kannst, du hast die Verantwortung für die Interpretation. Daher ist es sehr wichtig, dass du dich sehr gut kennen lernst.
Wenn du davon ausgehst, dass dich deine Seele, dein Höheres Selbst, deine geistigen Freunde und Begleiter unterstützen, dann kannst du auch davon ausgehen, dass sie dir das Empfangen der Botschaften so leicht wie möglich machen. Sie senden dir Bilder, die du gut verstehen kannst, lassen dich fühlen, was du gut interpretieren kannst usw.
Du brauchst Vertrauen in deine Wahrnehmungen. Mit einem Vertrauensvorschuss zu arbeiten, ist sinnvoll. Vertrauen öffnet. Zweifel verschließt. Je öfter du davon ausgehst, dass deine Interpretation deiner Wahrnehmung richtig ist, desto schneller wirst du dieses Vertrauen aufbauen.
Dennoch ist es wichtig, achtsam zu sein. Denn nicht immer empfängst du Botschaften aus dem Jetzt. Unaufgearbeitete Gefühle und Erfahrungen, die dein Körper gespeichert hat, funken gerne dazwischen. Die Kunst besteht darin, unterscheiden zu können. Ist die Wahrnehmung eine unaufgearbeitete Emotion? Handelt es sich um ein Gefühl, das jetzt für dich relevant ist? Ist es vielleicht auch gar nicht dein eigenes Gefühl, sondern eines von einem anderen Menschen oder nimmt ein geistiges Wesen mit dir Kontakt auf?
Übung macht die Meisterin beziehungsweise den Meister. Gehe oft in dich hinein und lerne dich kennen. Je öfter du das tust, umso genauer kannst du deine Wahrnehmungen richtig verstehen.
Dein Körper – der Speicher
Ich hatte bereits erwähnt, dass in dir gespeicherte Erfahrungen und Emotionen dazwischen funken können. Und so ist es auch. Dein Körper ist ein Speicher.
AUFGEARBEITETE UND UNAUFGEARBEITETE EMOTIONEN
Eine aufgearbeitete Emotion wurde von dem Menschen ausgedrückt. Er hat Freude, Angst, Wut, Liebe und so weiter gezeigt, als er Freude, Angst, Wut, Liebe und so weiter gefühlt hat. Er hat schwierige Gefühle verstanden und akzeptiert, daraus gelernt und sie haben keine weiteren unbewussten Folgen.
Eine unaufgearbeitete Emotion wurde verdrängt. Schon in frühen Jahren wird vielen Kindern beigebracht, dass manche Gefühle „unangemessen“ oder einfach unerwünscht sind. Dieser Mensch beginnt, seine Gefühle zu unterdrücken und gibt ihnen nicht den Raum, der ihnen eigentlich gebührt.
Es gibt noch viele weitere Gründe, warum ein Mensch sich entscheidet, die eigenen Gefühle zu unterdrücken und nicht zuzulassen. Er baut Widerstand gegen diese Gefühle auf. Doch sie sind nicht weg, sondern wirken weiter im Unterbewussten. Das hat viele verschiedene Auswirkungen und Folgen für das eigene Leben.
Dass deine Seele und dein Körper eine Einheit sind und nicht als getrennte Systeme betrachtet werden können, sieht inzwischen auch die klassische Schulmedizin so. Immer mehr Ärzte schauen auch auf seelische Prozesse und es gibt Psychotherapeuten, die ihre Klienten zum Hausarzt schicken, um ein Blutbild machen zu lassen. Die Seele, Gedanken und Gefühle wirken auf deinen Körper und umgekehrt wirken körperliche Prozesse auf deine Seele und beeinflussen deine Stimmung, Gefühle und Gedanken.1
So ist es also logisch, dass sich Gefühle und Gedanken in deinem Körper abbilden und durch ihn ausdrücken z.B. durch deine Körperhaltung. Bist du ein eher positiv denkender und fühlender Mensch, wirst du eine stabilere Gesundheit haben als ein negativ denkender und fühlender Mensch.
Gefühle werden z.B. im Gehirn gespeichert. Neurologen vermuten2, Ereignisse und die dazugehörenden Emotionen werden in neuronalen Netzwerken abgelegt. Ein späteres ähnliches Ereignis kann das damalige Gefühl aktivieren und ein späteres ähnliches Gefühl kann die Erinnerung ins Bewusstsein rücken.
Auch die Faszien sind in den letzten Jahren in den Fokus geraten, wenn es um Speicherung von Gefühlen geht. Faszien, also das Bindegewebe hat verschiedene Funktionen. Das Bindegewebe:
- verbindet alle Teile des Körpers, Organe, Muskeln, Gehirn miteinander
- trennt alle Teile des Körpers voneinander
- erhält die Form, stabilisiert und hält
- versorgt Organe mit Nährstoffen und transportiert Abbauprodukte ab
- speichert Wasser und Fett
Im Bindegewebe befinden sich 90 % deiner Nervenzellen, so dass es sofort und andauernd auf Signale reagiert und ungelebte Emotionen „einlagert“3.
Darüber, wie dein Körper Gefühle tatsächlich speichert, wird uns die Wissenschaft in den nächsten Jahren vielleicht mehr erzählen können.
Dein Körper als Funkturm – der Sender
Aus spiritueller Sicht erschaffst du mit diesen Gefühlen Realität. Vielleicht wunderst du dich, dass du immer wieder in derselben Situation landest. Du magst vielleicht schon Verhaltenstherapien hinter dir und deine Gedanken geändert haben. Doch wenn du deine unterdrückten und gespeicherten Gefühle nicht fließen lässt, sondern – wenn auch unbewusst, aber dennoch – festhältst, schaffst du damit einen unbewussten Fokus. Und: „Energy flows where fokus goes.“ (Die Energie fließt dorthin, wo dein Fokus liegt.)

Deine verkörperlichten Gefühle, ob bewusst oder unbewusst, erzeugen entsprechende Schwingungen. Jede Materie schwingt, sofern sie über 0 Kelvin, also -273,15° Celsius, also dem absoluten Nullpunkt warm ist. Diese Schwingung sendest du ins Universum hinaus und das Universum sagt, es ist so, wie du sagst.
Immer wieder betont Neale Donald Walsch in seinen Büchern „Gespräche mit Gott“, dass das Universum eine Kopiermaschine der eigenen Gedanken sei. Aus der Sicht der Einheit allen Seins erscheint mir das nur logisch, denn in dem Ganzen ist eben alles enthalten und mit deinem Fokus schaust du auf jenen Teil des Ganzen, der so aussieht, wie du ihn eben siehst und damit auch erfährst.
Du sendest Schwingungen durch deine bewussten und unbewussten innersten Überzeugungen (Gedanken und Gefühle), deine Worte darüber und deine daraus folgenden Handlungen ins Universum und verdichtest quasi so die Energie zu Materie. Meine Geister schenkten mir einmal den Satz: Eure (Erfahrungs)Wünsche sind der Rohstoff der Materie.
Das wiederum bedeutet, dass du ohne Unterbrechung deine Realität erschaffst. Wäre es dann nicht sinnvoll, die unbewussten, alten und unterdrückten Gefühle, die einen unbewussten Fokus schaffen, ins Licht deines Bewusstseins zu holen und ins freie Fließen zu bringen?
Freies Fließen bedeutet, dass deine Gefühle da sein dürfen. Wenn es einen Grund gibt, mal wütend zu werden, wirst du eben wütend. Wenn dir z.B. jemand dauernd auf den Kopf haut, hast du ganz klar einen Grund wütend zu werden. Natürlich ist es wichtig, dann auch zu schauen, mit welcher Überzeugung du diesen Menschen in dein Leben geholt hast, der dir dauernd auf deinen Kopf haut. Wir sind aber auch auf der Erde, um alles, also das Ganze, in die Welt der Erfahrung zu bringen. Es gibt keinen Grund, irgendetwas von dem Ganzen abzulehnen.
Erlaubst du allen deinen Gefühlen, sich angemessen auszudrücken, wenn sie denn nun mal da sind, braucht dein Körper sie nicht festzuhalten und so erschaffen sie keinen Fokus, sondern du kannst dich zügig wieder auf das konzentrieren und deinen bewussten Fokus auf das ausrichten, was du in deinem Leben in die Erfahrungswelt bringen willst.
1 https://www.zeit.de/zeit-wissen/2013/03/koerper-psyche-gefuehle-gesundheit/komplettansicht
2 https://www.dasgehirn.info/aktuell/frage-an-das-gehirn/werden-emotionen-gespeichert